CeBIT 2016 Resümee: Wohin wird die Reise gehen?

 

Alltrotec fragt, abas antwortet.

Die CeBIT-Messewoche in Hannover ist nun vorüber – wie fühlt es sich an?
Man ist einerseits erschöpft, andererseits quillt der Kopf über mit Ideen und Eindrücken.

Gibt es ein Thema, das dich besonders beschäftigt?
Am stärksten beschäftigen mich gerade zwei Themen. Man sieht eindeutig einen negativen Trend bei den generischen IT-Messen weltweit. Auch dieses Jahr sind wieder weniger Menschen nach Hannover gefahren. Parallel wachsen die Branchenmessen, wie z. B. die HMI für den Maschinenbau oder die Euroblech, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wir müssen uns fragen, wo können wir dem Kunden am besten begegnen und neue Impulse geben.
Außerdem zerbrechen wir uns seit der CeBIT den Kopf, wie eine Messe beschaffen sein müsste, damit sie kleineren und mittelständischen Unternehmen die Chancen und Risiken der Digitalisierung auf eine anschauliche, begreifbare Weise vermitteln könnte. Denn eines ist klar: 80% der kleinen und mittleren Betriebe halten Industrie 4.0 für einen PR-Gag. Das ist meiner Ansicht nach eine fatale Unterschätzung.

Wie will man bei abas dieses zugegebenermaßen schon sehr prominente Thema denn aufgreifen?
Indem wir zunächst die Software und Technologieebene hinten anstellen. Wir müssen uns zuerst mit dem Geschäftsmodell unserer Kunden beschäftigen. Womit verdienen sie heute Geld, ist das bei den vielen disruptiven Veränderungen und Technologien auch noch in 5 Jahren möglich? Wir sprechen also zu Beginn von einer Standortbestimmung, eine Art „Industrie 4.0 – Zukunftscheck“, die geeignete Berater mit den Kunden durchführen müssen. Weil das keine IT- oder Softwareleute können, müssen wir uns dieses Knowhow im Markt besorgen. Dann plant man mit dem Kunden Strategien und Maßnahmen um sich zukunftssicher aufzustellen, dazu gehören dann der Technologieeinsatz, geeignete Partnerschaften und natürlich auch das ERP.

Das klingt nach spannenden neuen Aufgabenstellungen. Nochmal zurück zur Messe. Seit wann genau ist die abas Software AG auf der CeBIT vertreten?
Meines Wissens haben wir auf der CeBIT seit 2000 durchgängig einen großen Stand gehabt. Einige der langgedienten Kollegen waren aber auch schon in früheren Jahren als Unteraussteller dort.

Welche Rolle spielen Standdesign, Corporate Identity und Gestaltung für den Erfolg einer Messe?
Eine viel größere als man denkt. Besucher schließen vom Aussehen des Stands, genauso wie vom Aussehen der Menüs und grafischen Oberflächen immer auch auf den Innovationsgrad des Produkts. Das geschieht übrigens unterbewusst. Unser Stand ist dann erfolgreich, wenn er Menschen einlädt ihn zu betreten und mit uns ins Gespräch zu kommen. Das muss man von der Architektur und den Farben her berücksichtigen. Als wir im Herbst 2014 CI und Logo neu ausgerollt haben, hat sich das auf den Erfolg unserer CeBIT-Auftritte tatsächlich messbar niedergeschlagen.

Welches Feedback in Bezug auf die speziellen Aktionen wie z. B. „Sehtest“ oder „Gripper“ könnt Ihr verzeichnen? Haben die Fachbesucher die Message verstanden? Vielleicht kannst Du an dieser Stelle gleich mal kurz erklären, was Ihr genau damit bezwecken wolltet?
Eine Technikmesse hat großartiges Potenzial, extrem langweilig zu sein. Leider ist das inzwischen auch in vielen CeBIT-Hallen so. Kritiker werfen der Cebit vor, dass sie nicht mehr die Leitmesse der Digitalisierung ist und echte Innovation woanders diskutiert und vorgestellt werden. Viele Stände sehen gleich aus, alle zeigen nur Bildschirme und Software. Wir wollten das durchbrechen. Das schwerfällige, komplexe Thema mit einer leichten, humorvollen Ansprache aufgreifen und mit den Besuchern in einen Dialog kommen. Darum geht es bei einer Messe: Gespräche. Unsere Hostessen haben also einen Sehtest mit den Besuchern gemacht und geprüft, welche möglichen Entwicklungen sie rund um das Thema Industrie 4.0 schon scharf, welche unscharf sehen. Wer dann mehr wissen wollte, konnte sich anhand unserer drei Miniaturroboter informieren, wie Maschinen künftig miteinander interagieren. Die Steuerung lief vollständig über das ERP-System. Auf diese Weise konnten wir gut demonstrieren, was sich da in den Geschäftsprozessen in Kürze ändern und ggf. optimieren lässt.

Es gab viele Interessierte an den jeweiligen Partnerständen, z. B. Teilnehmer einer Guided Tour oder weitere fachspezifische Fragen. Welche abas-Neuerungen wurden denn besonders bestaunt?
Der Star war eindeutig die neue Version 2016. Hier hat sich am Bedienkonzept eine Menge drastisch verändert. Das neue abas BI wurde ebenfalls bestaunt und mit den Robotern konnten wir auch die immense Bedeutung der neuen Middleware, die in abas 2016 integriert ist, nachvollziehbar erläutern.

Kommen wir zum Fazit: Wohin wird die Reise für abas zukünftig gehen? Wird es auch im Jahr 2017 wieder eine derartige Präsentation auf der CeBIT – trotz stagnierender Besucherzahlen – geben?
Ich gehe davon aus, dass abas auf der Cebit auch in 2017 präsent sein wird, allerdings in anderer Form. Ziel wird es sein, Besucher besser abzuholen und plastischer aufzuzeigen, wie wir mit unseren Softwarelösungen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden – auch in einer sehr dynamischen Zukunft – erhalten und sogar verbessern können.

 

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